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Spielvereinigung 1920 e.V. Schrollbach-Obermohr-Niedermohr

Bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts hatten junge Sportler aus Schrollbach Interesse, Fußball in einem Verein zu spielen. Die ersten Versuche bzw. Fußballspiele wurden im „Seckentälchen“ absolviert. Gleichzeitig probten die Niedermohrer Sportler im „Jungenbusch“. Beim Zusammentreffen der beiden Mannschaften im „Jungenbusch“ unterlagen die Einheimischen.

 

Im Jahre 1920 schließlich schlossen sich die Sportler in Schrollbach zu einem Verein zusammen. Niedermohrer kamen nur zögernd hinzu. Später gesellten sich auch Obermohrer Sportler dazu. Die große Geldnot jener Zeit bereitete auch dem jungen Verein erhebliche Startschwierigkeiten. Die Gemeinde lehnte es zunächst ab, Gelände für einen Sportplatz zur Verfügung zu stellen. Schließlich überließ sie gegen einen hohen Pachtzins einen Acker auf der „Alten Höh“. Die Pachtgebühren wurden später erlassen.

 

Zuerst musste das Brachland zu einem Fußballplatz umgewandelt werden. Da Maschineneinsatz damals nicht möglich war, wurde das Gelände von mehreren Sportlern umgepflügt. Auch Egge und Walze wurden von den Sportlern gezogen. Erst gegen Ende der Arbeiten bekam man auch ein Pferd zur Verfügung gestellt. Da der Arbeitstag damals noch sehr lang war, konnte der Arbeitseinsatz erst spät am Abend erfolgen, manchmal sogar bei Mondlicht.

 

Die Begeisterung der Jugend war sehr groß. Schon damals stand das Sporttreiben im Vordergrund, obwohl für die Eltern Fußballspielen noch ein „rotes Tuch“ war. Deshalb mussten die Sportsachen oft versteckt werden. Die Fußballschuhe wurden durch das Fenster aus der Wohnung geworfen, damit die Eltern von dem geplanten Vorhaben nichts bemerken sollen. Abends gab es dann meistens Ärger zu Hause. Die Spiele wurden anfangs nur sehr spärlich besucht; die Zurückhaltung der Zuschauer war sehr groß. Doch dies sollte rasch ändern. Bald war die Bevölkerung so begeistert, dass sie nur noch „Siege“ forderte. Fußballschuhe und Trikots wurden durch Wirt Gutheil besorgt und in Raten abbezahlt, doch mussten die Fußballschuhe oft ausgetauscht werden.

Durch Theaterspielen und die Durchführung von Tanzveranstaltungen konnte die Vereinskasse bald aufgebessert werden. Dennoch war der Verein auf freiwillige Spenden angewiesen.

 

In dieser Zeit fungierten Ludwig Kurz und Otto Feick als Schiedsrichter. Um zu den Auswärtsspielen zu gelangen, musste man das Fahrrad, ab und zu die Eisenbahn benutzen. Nach Medard, Hundheim, Brücken, Weilerbach, Vogelbach und anderen Orten war man den ganzen Tag unterwegs. Sportheime waren zu dieser Zeit so gut wie unbekannt, daher zogen sich die Spieler bereits zu Hause um. Nach dem Spiel trafen sie sich im Vereinslokal Gutheil, später im Gasthaus Barth. Haupttreffpunkt jedoch war beim „Müller“ im Ladengeschäft. Auf Heringsfässern sitzend, wurde Kritik geübt, neue Taktiken entworfen und die Mannschaft aufgestellt. Margarine-Kartons dienten damals als Sporttasche. Training war unter der Woche fast nicht möglich; bedingt durch die Arbeitslosigkeit besserte sich dies erst im Winter.

Wie gesagt, der Anfang war sehr schwer. Zwei aktive Mannschaften und eine Jugendmannschaft waren damals gemeldet.

 

Einige Jahre später wurde ein weitere Verein, die DJK gegründet, der auf dem jetzigen Platz („Fels“) spielte. Mit Kriegsbeginn wurde der Fußballsport eingestellt, doch begannen die Obermohrer bereits 1946 wieder mit dem Fußballspielen. Mit dem Wiederbeginn in Schrollbach (1951) wurde der Spielbetrieb in Obermohr eingestellt. Doch zuvor hatte der Platz von der französischen Besatzungsmacht freigegeben werden müssen. Da er sehr klein war, mussten umliegende Grundstücke dazugekauft bzw. pachtweise übernommen werden. 1955/56 konnte das fehlende Grundstück durch die Gemeinde käuflich erworben werden.

 

Ein weiterer Glücksfall war die kostenlose Erweiterung des Sportfeldes durch die Amerikaner. Als Zeichen des Dankes wurde ein Schlachtfest für die US-Soldaten veranstaltet. 1960/61 mussten etwa 1000 Entwässerungsrohre verlegt werden. Wochen und Monate wurde mit Pickel und Schaufel der Fels aufgebrochen, um diese harte Arbeit zu bewältigen.

Obwohl 1962 und 1964 in der C-Klasse die Meisterschaft errungen wurde, konnte die höhere Klasse jedoch nicht gehalten werden. Erst 1979 glückte der 2. Mannschaft die Meisterschaft.

 

In den sechziger Jahren wurde der Sportverein in „Spielvereinigung

Schrollbach-Obermohr-Niedermohr“ umbenannt. 1972 begann man unter dem damaligen Vorsitzenden Klaus Müller mit dem Bau des Sportheimes. Die Vereinsführung unter der neuen Leitung Hugo Brodowski sah ihre Bemühungen im Jahre 1978 mit der völligen Umgestaltung der Sportplatzanlage belohnt; eine Maßnahme, die 1979 abgeschlossen werden konnte. Dabei verdient die Unterstützung dieses Projektes durch die Ortsgemeinde Niedermohr und der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach besondere Erwähnung.

 

In den letzten fünf Jahren wurde mit dem Dorf-Fußballturnier, an dem Mitglieder aus den Vereinen der Orte Obermohr, Niedermohr, Reuschbach und Schrollbach teilnahmen, ein neuer sportlicher Höhepunkt erreicht.